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Volles Haus und lebhafte Diskussion

Die Veranstaltung Was wird aus dem Ihmezentrum im Capitol

Die Zukunftswerkstatt hatte am 16.05. zu einer Info- und Diskussionsveranstaltung geladen. Thema war die Zukunft des Ihme-Zentrum. Gut 350 Interessierte und Betroffene kamen ins damit voll besetzte Capitol. Auf dem Podium brachten sich Vertreter*innen der Stadtpolitik, der Betroffenen und Mitautor*innen der Denkschrift ein. Einhellige Meinung des Publikums am Schluss: Mit Windhorst und ohne Stadt gehts nicht weiter.

Groer Andrang und zwei Statements

Zustzliche Sthle mussten aufgestellt und die Empore geffnet werden, um alle Interessierten und Betroffenen unterzubringen. Etwas spter als geplant konnte es dann losgehen: Hans Mnninghoff begrte alle Anwesenden und bergab dann das Wort an Gerald Maass als Vertreter des Vorstands der Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum e. V. Dieser skizzierte in einem Kurzvortrag aus der Sicht der Zukunftswerkstatt, wie dramatisch sich die aktuelle Situation darstellt und wie eine Lsung aussehen knnte. Im Anschluss stellte der Leiter des Fachbereiches Stadtplanung die Angelegenheit aus Sicht seines Fachbereichs dar.

Zukunftswerkstatt und Stadtverwaltung: Gleiche Diagnose unterschiedliche Folgerungen

Einig waren sich Zukunftswerkstatt und Fachbereich Stadtplanung darin, dass mit einem unwilligen Investor das Ihme-Zentrum nicht zu retten ist.

Zur Zukunft des Quartiers hie das fr den Fachbereich, dass damit der Stadt die Hnde gebunden seien. Der Vertreter des Fachbereichs dazu: die Kompetenzen der Stadt hren an der Grundstcksgrenze auf. Zu dieser und weiteren Aussagen des Fachbereichsleiters verschickte Hans Mnninghoff noch in der Nacht eine Richtigstellung.

Die Antwort der Zukunftswerkstatt lautete demgegenber, dass eben deshalb Investoren gefunden werden mssten, die der Entwicklung des Komplexes glaubhaft verpflichtet sind. Einen mglichen Weg dahin zeige, so der Vertreter der Zukunftswerkstatt in seinem Kurzvortrag, die Denkschrift zur Revitalisierung des Ihmezentrums. Diese wurde im Januar 2023 von der Zukunftswerkstatt verffentlicht [Link] und im Rahmen einer Petition bisher von knapp 800 Menschen unterschrieben.

Die Podiumsdiskussion: Von den Vorteilen des Miteinander-Redens

Nach den einleitenden Statements erffnete Conrad von Meding (HAZ) die Podiumsdiskussion.

Als Teilnehmende konnten u. a. die Fraktionsvorsitzenden der Grnen, Elisabeth Clausen-Muradian, und der SPD, Lars Kelich, gewonnen werden. Ebenfalls dabei waren Karin Menges, eine Wohnungseigentmerin und Bewohnerin, sowie Elena Grote, Wirtin und Gewerbeigentmerin im Ihme-Zentrum. Komplettiert wurde das Panel durch die Mitautor*innen der Denkschrift, Karin Kellner, Hans Mnninghoff und Gerd Runge.

War die Diskussion zunchst noch von dem Bedrfnis geprgt, die eigene Position zu strken, kam es im Verlauf des Abends immer mehr dazu, dass man sich zuhrte und auch die Sicht der anderen in die eigene Sicht einbezog. Das zeigte sich gerade bei der verzweifelten Situation der Eigentmer*innen, die den Fraktionsvorsitzenden bisher wohl nicht so klar gewesen war.

Die Publikumsdiskussion: Offene Worte und klares Meinungsbild

Bei der ausfhrlichen Diskussion des Publikums uerten sich ca. 20 Menschen mit eigenen Ideen und kritischen Fragen an die Podiumsteilnehmer*innen. Hierbei kamen auch Perspektiven zur Sprache, die die Wirkung des Ihme-Zentrums in die angrenzenden Stadtteile in den Blick nahmen.

Einhellige Meinung war, dass es an der Zeit sei, neue Ideen umzusetzen, und sich dabei nicht auf einen Groinvestor wie Lars Windhorst zu verlassen.

Am Schluss ein klarer Auftrag an die Stadt

Zum Ende der Veranstaltung fragte Conrad von Meding die Meinung der Anwesenden dazu ab, wie es denn nun weitergehen sollte. Bei der Option Abwarten gab es genau eine zustimmende uerung. Bei der Option Zwangsversteigerung der Windhorst-Firma und bernahmen durch ein Hannover-Konsortium gab es fast einstimmigen Applaus.
Noch mehr Beifall gab es bei der Frage, ob sich die Stadt endlich zu ihrer Verantwortung fr das Ihme-Zentrum bekennen und eine vorbereitende Untersuchung in die Wege leiten solle. In einer solchen wrde geklrt, was stdtebaulich machbar ist und welche Finanzierungsmglichkeiten aus ffentlicher Hand bestehen.

Fazit

In der Veranstaltung haben sich mehrere Erkenntnisse herauskristallisiert bzw. verfestigt:

  • Die aktuelle Entwicklung im Ihme-Zentrum belastet massiv die Bewohner*innen und die verbliebenen Eigentmer*innen kleiner Gewerbe des Komplexes. Aber auch die Bewohner*innen der umliegenden Gebiete sind betroffen.
  • Viele Anwohnende des Ihme-Zentrums sehen die Entwicklung des Komplexes mit Sorge. Dies sowohl im Hinblick auf ihre eigenen Quartiere als auch im Hinblick auf die brachliegenden Mglichkeiten des Zentrums.
  • Einwohner*innen wie Anwohnende fordern, dass die Stadt sich hier endlich engagiert und ihrer Verantwortung fr sie nachkommt. Als erster Schritt hierfr wird die Zustimmung zu einer vorbereitenden Untersuchung gesehen, um die Mglichkeiten einer stdtebaulichen Sanierung mit dann mglichen Frdergeldern auszuloten.
  • Das Ihme-Zentrum gehrt endlich auch mehrheitlich in Hnde, die wirklich an einer Entwicklung interessiert sind. Die Mglichkeiten, dass dann eine echte Revitalisierung gelingt, stehen gut.
  • Ein Weiter so darf es nicht geben. Dies allein schon, weil die Passivitt der Beteiligten Lars Windhorst und Stadt Hannover absehbar existenzbedrohende Folgen fr die anderen Eigentmer*innen des Ihme-Zentrums hat.