Dokumentation der bisherigen Aktivitäten der Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum
04/2016 | 16 Personen gründen den Verein und die inhaltliche Arbeit beginnt | Dok. |
08/2016 | 27 Mitglieder beschließen als Arbeitsbasis des Vereins den Text „10 Schritte zum Glück“ – Zehn Thesen zur Zukunft des Ihme-Zentrums als neues Wahrzeichen für Hannover! Das Papier ist auch heute noch aktuell! Oberbürgermeister Schostok, Stadtbaurat Bodemann und die Ratsparteien lehnen eine Diskussion der 10 Thesen und ein Engagement ab. Der Stadtbaurat untersagt den Mitarbeiter*innen der Stadtplanung, mit uns zusammenzuarbeiten. | 1 |
01/2017 | Wir legen ein Konzept zur Bürgerbeteiligung bei der Revitalisierung vor; keine Reaktion „der Politik“. | 2 |
03/2017 | Wir legen einen Vorschlag für ein Rechtsgutachten über die einer Sanierung angeblich im Wege stehenden rechtlichen Dinge vor. | 3 |
05/2017 | Wir erarbeiten ein Konzept für ein Kommunikations- und Kulturzentrums und mieten von einer privaten Eigentümerin 250 m² dafür geeignete Räume in zentraler Lage im Ihme-Zentrum (Ihmeplatz 7E) | 4 |
07/2017 | 27 Mitglieder des Vereins gründen die Ihmeplatz-7E-GmbH und kaufen die Räume, da die Vermieterin die Räume verkaufen will. Einschl. Umbaukosten bringen sie hierfür 131.000 € als Einlagen und Darlehen auf. | |
07/2017 | Die GmbH kauft von der Witwe des Statikers einen kompletten Satz der Statikakten des Zentrums und verkauft sie später zu den eigenen Kaufkosten an die Wohnungseigentümergemeinschaft weiter, damit die Unterlagen allen Interessierten für eine zukünftige Sanierung zur Verfügung stehen. | |
11/2017 | Gespräch mit Oberbürgermeister Schostok und Stadtbaurat Bodemann; Wir stellen uns und unsere Vorschläge zur Revitalisierung des Zentrums und die bis dahin erarbeiteten Papiere vor. Keinerlei Resonanz. SPD und CDU lehnen ein erbetenes Gespräch ab. | |
2017/ 2018 | Eine Vielzahl fachlicher Veranstaltungen zur positiven Entwicklung des Ihme-Zentrums. Mehr Infos in den Dokumenten 5 bis 7. Politik und Verwaltung der Stadt Hannover boykottieren die Veranstaltungen. Sechs Professor*innen und Student*innen der Leibniz-Universität veranstalten einen Workshop mit kreativen Ideen zur Entwicklung des Ihme-Zentrums. Ergebnis all dieser Veranstaltungen ist ein 120 Seiten umfassendes Buch BrutalSchön (auch heute kaufbar für 10,- € und abrufbar auf der Homepage) | 5 6 7 |
08/2018 | Die Stadtverwaltung hat unseren Vorschlag von 03/2017 für ein Rechtsgutachten weitgehend übernommen und eine renommierte Kanzlei damit beauftragt, weigert sich aber, uns und den Ratsgremien das Gutachtenergebnis zur Kenntnis zu geben. Grund ist wahrscheinlich, dass das Gutachten weitgehend unsere rechtliche Einschätzung unterstützt. Erst viel später bekommen wir das Gutachten und eine interne tendenziöse Stellungnahme der Verwaltung für den Oberbürgermeister anonym zugespielt und können sie auswerten. | 6 |
2018 | Mit dem Projekt „Probebetrieb“ werden neun Monaten lang mit Unterstützung der Region, des Bezirksrates und der Sparkasse neue Kulturveranstaltungsformen erprobt, um mehr junge Menschen zu begeistern und andere soziale Schichten ins Ihme-Zentrum zu holen. | 7 |
2018 | Im Rahmen des Förderprogramms „Nationale Projekte im Städtebau“ des Bundesbauministeriums hat der Rat der LHH beschlossen: „Zusätzlich sollen Räumlichkeiten im Obergeschoss für sozio-kulturelle Nutzungen gesichert werden, die den Bewohner*innen des Ihme-Zentrums, aber auch den Bewohner*innen der benachbarten Stadtteile zur Verfügung stehen.“ 20 Aktive der Zukunftswerkstatt erarbeiten daraufhin ein Konzept „ Eine Soziokultur-Etage Ihme-Zentrum als ein Baustein zur Bewerbung Hannovers zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025“. Träger soll eine Genossenschaft von Kulturschaffenden werden. Die Kulturverwaltung der Stadt lehnt eine Zusammenarbeit mit unserer ehrenamtlichen Initiative ab und finanziert stattdessen aus vom Bund zur Verfügung gestellten 100.000 Euro lieber eine Planungsstudie für eine Kulturetage an anderer Stelle im Ihme-Zentrum (die später in der Verwaltungsschublade verschwindet). | 8 |
2018 | Der Verein hat jetzt fast 80 Mitglieder; jeweils ca. 1/3 davon Bewohner*innen des Zentrums, Fachleute aus der Stadtgesellschaft (Architektur, Stadtplanung usw.) und Kulturinteressierte. Zunehmend finden Kulturveranstaltungen statt; für die Kulturarbeit bekommt die Zukunftswerkstatt eine jährliche Förderung der Kulturverwaltung der Stadt von erst 8.000 € und später 15.000 €. | |
2018 | In diesem Jahr haben mehr als 6.400 Menschen an 291 Terminen die Räume der Zukunftswerkstatt genutzt – im Mittel also 22 Personen pro Veranstaltung, von kleinen Arbeitsgruppen mit 5-6 Personen bis hin zu mit 180 Menschen überfüllten Räumen. 158 Veranstaltungen (54 %) fanden in Eigenregie statt, 53 (18 %) waren Kooperationsprojekte (die Federführung lag bei anderen Organisationen, wir waren Partner) und 80 (28 %) waren eigenständige Veranstaltungen Dritter und wir die Vermieter. | 9 |
2019 | In diesem Jahr waren es 6.600 Besucher*innen bei 242 Veranstaltungen. | 10 |
2019 | Wir überarbeiten die 10 Thesen von 2016 zu „11 Bausteinen zur Revitalisierung des Ihme-Zentrums“ und versuchen damit erneut, „die Politik“ zu motivieren, sich zu engagieren; wieder keine Resonanz. | 11 |
2020 – 2022 | Stillstand! Der Großeigentümer, die PIZ-GmbH, hinter der der Immobilienspekulant Windhorst steckt, will angeblich mit der Sanierung beginnen und schon im ersten Bauabschnitt den Zugang zu unseren Räumen abreißen. Um eine Sanierung nicht zu gefährden, stimmen wir zu, dass die PIZ-GmbH unsere Räume für drei Jahre mietet, auch weil wir sie wegen der zeitgleich beginnenden Corona-Epidemie sowieso kaum nutzen können. Wie bekannt, versanden die Sanierungspläne. | |
08/2021 | Oberbürgermeister Onay und Stadtbaurat Vielhaber besuchen die Zukunftswerkstatt; man verspricht, sich stärker zu engagieren, es passiert jedoch nichts. | |
Ende 2022 | Nach der Coronakrise intensivieren wir die Arbeit der Zukunftswerkstatt wieder. Wegen der starken Nachfrage und dem noch laufenden Mietvertrag mit der PIZ GmbH mieten wir Ersatzräume an anderer Stelle im Ihme-Zentrum an. | |
12/2022 | Wir erfahren von Insidern, dass die PIZ GmbH das Hausgeld und Handwerkerrechnungen nicht mehr bezahlt und eine Insolvenz droht. Wir entwickeln für den Oberbürgermeister und die Mehrheitsfraktionen im Rat der Landeshauptstadt vertraulich ein Konzept zur Rettung des Ihme-Zentrums durch ein „Hannover-Konsortium“ und schlagen vor, dass man umgehend aktiv wird, um zu verhindern, dass Herr Windhorst den Komplex an den nächsten Spekulanten verkauft oder nach einer Insolvenz der PIZ GmbH der nächste unseriöse Großinvestor bei einer Zwangsversteigerung einsteigt. | 12 |
01/2023 | Da „aus der Politik“ keinerlei Reaktion erfolgt, beschließen wir, an die Öffentlichkeit zu gehen. Eine Arbeitsgruppe aus 10 Fachleuten erarbeitet kurzfristig eine Denkschrift, die wir am 30.01.2023 der Öffentlichkeit vorstellen. | 13 |
bis 05/2023 | 796 Personen unterschreiben die Denkschrift als Petition an den Rat und die Verwaltung der Landeshauptstadt. Keine Reaktion aus „der Politik“. | 14 |
16.05. 2023 | Wir präsentieren und diskutieren die Denkschrift auf eine Veranstaltung. Ca. 350 Personen kommen ins überfüllte Capitol, ca. 2/3 davon Bewohner*innen des Ihme-Zentrums. Die Denkschrift stößt ganz überwiegend auf positive Resonanz und Unterstützung. Der eingeladene Oberbürgermeister Onay nimmt nicht teil, obwohl mit seinem Büro geklärt war, dass er zu diesem Zeitpunkt Zeit hat. Er schickt in seiner Vertretung den Fachbereichsleiter Stadtplanung, der unter Protest der meisten Anwesenden die Vorschläge der Denkschrift in Bausch und Bogen als rechtlich nicht umsetzbar zurückweist. Auch der teilnehmende Fraktionsvorsitzende der SPD lehnt ein Engagement seiner Fraktion entschieden ab. | 15 |
08/2023 | Die PIZ-GmbH meldet Insolvenz an, nachdem man mehr als ein halbes Jahr das fällige Hausgeld nicht bezahlt hat, ohne dass die Hausverwaltung eingeschritten ist. Dies führt zu massiven finanziellen Problemen für die Wohnungseigentümer*innen und einige verbliebene kleine Gewerbebetriebe. | |
09/2023 | Wir legen ein Konzept für die Umwandlung von Büroflächen in 400 zusätzliche Wohnungen vor, bei denen sich die in Gründung befindliche niedersächsische Wohnungsgesellschaft beteiligen könnte; keine Reaktion der Stadt- und der Landesebene | 16 |
04/2024 | Unser steter Tropfen höhlt den Stein! Der Stadtrat beschließt auf Initiative der Verwaltung die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans für das Ihme-Zentrum. Formulierungen aus der Antragsbegründung: „Anlass der Planaufstellung ist zum einen die bauleitplanerische Umsetzung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes. Zum anderen ist es Ziel, die gewünschte stadtverträgliche und nachhaltige Revitalisierung des Ihme-Zentrums steuernd zu begleiten, einem Trading-Down-Effekt entgegenzuwirken und die stärkere Einbindung in den umgebenden Stadtraum sicherzustellen. Der Bebauungsplan ermöglicht auch den Einsatz von Planungssicherungsinstrumenten.“ | 17 |
10/2024 | Die Fraktionen SPD, CDU und FDP beschließen, die Förderung für die Zukunftswerkstatt zu streichen. Auszug aus der absurden Antragsbegründung: „Seit der Einrichtung der Zukunftswerkstatt konnte kein substantieller Beitrag zur Lösung der Probleme rund um das Ihmezentrum geleistet werden….Die Fördermittel sind daher an anderer Stelle effektiver einzusetzen.“ Der Verein kann durch die Streichung die Miete für die Räume der Zukunftswerkstatt nicht mehr finanzieren und muss den Mietvertrag daher zu Ende Mai 2025 kündigen. Da die Mieteinnahmen die einzige Finanzierung der Eigentümer-GmbH sind und außerdem die Hausgeld- und Sanierungsumlagen-Forderungen der WEG an die GmbH erheblich stiegen, muss die GmbH Insolvenz anmelden und 27 Vereinsmitglieder der Zukunftswerkstatt verlieren insgesamt 131.000 Euro. | 18 |
11/2024 | Und auch in die von uns seit langem geforderte rechtliche Bewertung, ob und welche rechtlichen Möglichkeiten für die Stadt bei der Sanierung bestehen, kommt Bewegung. Der Verwaltungsausschuss des Rats hat 50.000 € für ein entsprechendes Gutachten bewilligt und der Antrag liest sich interessant. Wir sind gespannt, wie das Ergebnis aussehen wird – jetzt (09/2025) liegt es noch nicht vor. | 19 |
04/2025 | Der Verein Zukunftswerkstatt Ihme-Zentrum teilt sich in zwei Vereine auf. Der „alte“ Verein will sich weiterhin um die städtebaulichen Fragen und Lösungen der Probleme des Ihme-Zentrums kümmern. Der neu gegründete gemeinnützige Verein IhmeKult! e.V. engagiert sich bei soziokulturellen Themen und übernimmt ab Juni 2025 das von der Zukunftswerkstatt geschaffene Kommunikations- und Kulturzentrum. |